Um den Feuersalamander in Nordrhein-Westfalen langfristig zu schützen, startet der NABU-Landesverband ein Artenhilfsprogramm. Dieses Vorhaben unterstützt die NRW-Stiftung jetzt mit bis zu 150.000 Euro. Bei einem Besuch in Düsseldorf überreichte Vorstandsmitglied Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann am 28. Mai 2025 die Förderurkunde an die Landesvorsitzende des NABU NRW, Dr. Heide Naderer, und den Leiter des Projekts „Zukunft des Feuersalamanders in NRW“, Dr. Jonas Virgo.
„In der Roten Liste der Amphibien Deutschlands ist der Feuersalamander auf die Vorwarnliste heraufgestuft worden und gilt als nationale Verantwortungsart“, betont Karl-Heinz Erdmann. „Ein zentrales Problem für den Feuersalamander und andere Amphibien ist die zunehmende Austrocknung von Feuchtgebieten und Bachläufen in Wäldern.“ Eine weitere Bedrohung stellt die Ausbreitung des pathogenen Hautpilzes Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) in Europa dar, welcher zu erheblichen Bestandsrückgängen geführt hat. Der Pilz wird innerhalb der EU als meldepflichtige Tierseuche eingestuft, was die Umsetzung nationaler Vorbeugungs- und Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich macht. „Besonders bemerkenswert ist dabei, dass 90 Prozent der invasiven Bsal-Ausbrüche in Deutschland zu verorten sind, mit einem deutlichen Verbreitungsschwerpunkt in Nordrhein-Westfalen. Eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit zu dem Thema ist daher ein zentrales Element, um den Schutz des Feuersalamanders langfristig zu gewährleisten“, so Erdmann.
„Der Feuersalamander gilt als Schlüsselart intakter Wald- und Gewässerökosysteme. Notwendig für seinen nachhaltigen Schutz sind der Erhalt und die Wiederherstellung natürlicher Wald- und Bachlebensräume“, erläutert Naderer. Auf diese Weise ließe sich die Resilienz der Feuersalamander-Populationen gegenüber Stressfaktoren langfristig stärken. Im Rahmen der Förderung werde der NABU-Landesverband den Fokus auf die Entwicklung einer Gesamtkonzeption, die Identifizierung repräsentativer Schwerpunktvorkommen des Feuersalamanders, sowie die Auswahl geeigneter Gebiete für spezifische Schutzmaßnahmen legen. „Das ambitionierte Projekt stößt auf eine breite Zustimmung und Unterstützung. Wir freuen uns, bereits wichtige Projektpartner wie den Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen, den Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen sowie den Dachverband der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen an unserer Seite zu wissen“, betont die NABU-Landesvorsitzende.
Der NABU NRW strebt für die Umsetzung des Projektes ebenfalls eine enge fachliche Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Akteuren in NRW an. Sie werden in allen Phasen des Projekts eingebunden und geschult, um ihre Fähigkeiten zu erweitern. Die NABU-Kreis- und Ortsgruppen sowie die Biologischen Stationen und der NABU-Landesfachausschuss für Amphibien- und Reptilienschutz tragen aktiv zur Unterstützung der Projektziele bei. „Durch die intensive Vernetzung von Forschung, Behörden, Ehrenamt und lokalen Akteuren schaffen wir die Grundlage für koordinierte und wirksame Schutzmaßnahmen für den Feuersalamander in Nordrhein-Westfalen“, schließt Jonas Virgo.
Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung konnte seit ihrer Gründung 1986 mehr als 3.800 Natur- und Kulturprojekte mit insgesamt über 325 Millionen Euro fördern. Das Geld dafür erhält sie vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden. Mehr Informationen auf www.nrw-stiftung.de und im Podcast „Förderbande“.