Die Kirche St. Johannes der Täufer in Senden-Venne beherbergt einen seltenen Schatz – besitzt sie doch eine historische Holzbalkendecke mit einer mehr als 400 Jahre alten Renaissance-Malerei. Diese muss jedoch umfassend restauriert werden. Dafür stellt die NRW-Stiftung dem Förderverein Venne bis zu 130.000 Euro zur Verfügung. Zusätzlich verdoppelt sie jeden vom Verein eingeworbenen Euro bis zu einer Gesamtsumme von 20.000 Euro. Das hat der Stiftungsvorstand um Präsident Eckhard Uhlenberg jetzt beschlossen.
Die kleine St.-Johannes-Kirche liegt direkt am Naturschutzgebiet Venner Moor. Sie ist der Nachfolgebau einer Kapelle aus dem 13. Jahrhundert, die zu einer Isolierstation für Leprakranke des Magdalenen-Hospitals in Münster gehörte. „Heute ist das Venner Moor ein beliebtes Naherholungsgebiet im Münsterland. Viele Ausflüglerinnen und Ausflügler legen in der Kirche eine Verschnaufpause ein“, sagt Eckhard Uhlenberg. „Die Holzbalkendecke aus dem 17. Jahrhundert ist dabei ein besonderer Blickfang – und als bedeutsame Rarität in Westfalen unbedingt erhaltenswert.“ Doch das Holz weist gravierende Schäden auf. Pilzbefall und Holzschädlinge haben ihm zugesetzt. Zudem sind die Malereien durch Ruß und Staub verschmutzt und die Farbe löst sich zum Teil vom Untergrund.
Ein Konzept zur Konservierung und Restaurierung liegt bereits vor. Es soll die Holzdecke langfristig erhalten und die Malerei wieder sichtbarer machen. Die Decke, die aktuell tragend ist, soll künftig an einer Ersatzkonstruktion hängen. Mitglieder des Fördervereins werden die Maßnahmen ehrenamtlich begleiten. Schon jetzt sind sie für die Pflege und die Unterhaltung der St.-Johannes-Kirche im Einsatz.
Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung konnte seit ihrer Gründung 1986 mehr als 3.700 Natur- und Kulturprojekte mit insgesamt über 315 Millionen Euro fördern. Das Geld dafür erhält sie vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden. Mehr Informationen auf www.nrw-stiftung.de und im Podcast „Förderbande“.
