NRW-Stiftung gibt rund 9 Millionen Euro für 134 gemeinnützige Projekte in 2021

Positive Bilanz für Naturschutz und Kulturerbe

Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung hat im Jahr 2021 Förderzusagen für 134 gemeinnützige Initiativen gemacht. Sie stellt landesweit knapp neun Millionen Euro Projektmittel im Naturschutz sowie in der Heimat- und Kulturpflege zur Verfügung. Für die Soforthilfe nach der Flutkatastrophe im Juli wurden eine Million Euro bereitgestellt.

„Die Anzahl der Projektberatungen und der Förderbeschlüsse ist weiter auf einem hohen Niveau. Offenbar hält die Corona-Pandemie die vielen Ehrenamtlichen nicht davon ab, ihre Projekte voranzutreiben“, erklärt Stiftungspräsident Eckhard Uhlenberg. Die Förderungen verteilen sich gleichmäßig auf Naturschutz- beziehungsweise Kulturprojekte. Hinzukommen themenübergreifende Förderungen wie zum Beispiel die Heimat-Touren NRW für Klassenfahrten zu außerschulischen Lernorten.

Die Flutkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 hat auch von der NRW-Stiftung geförderte Projekte betroffen, wie zum Beispiel das Apotheken-Museum in Bad Münstereifel oder den Wipperkotten bei Solingen. Für diese und andere beschädigte Denkmäler hat die NRW-Stiftung ein Soforthilfeprogramm von einer Million Euro aufgelegt, um schnell und unbürokratisch helfen zu können. Ein Spendenaufruf des Fördervereins NRW-Stiftung e. V. erbrachte rund 170.000 Euro. „Für die große Hilfsbereitschaft der Spenderinnen und Spender sind wir sehr dankbar“, betont der Vereinsvorsitzende Michael Breuer.

Als Eigentümerin von Haus Bürgel in Monheim am Rhein erhielt die NRW-Stiftung eine besondere Auszeichnung. Das Baudenkmal geht auf ein antikes römisches Kastell aus dem 4. Jahrhundert zurück und wurde als Teil des Niedergermanischen Limes zusammen mit anderen Fundstätten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und den Niederlanden im Juli 2021 in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen.

„Unser Augenmerk liegt auf besonderen Natur- und Kulturprojekten, die von bürgerschaftlichem Engagement getragen werden“, unterstreicht Stiftungspräsident Uhlenberg. Dabei kommen der ländliche Raum und die urbanen Ballungsgebiete gleichermaßen zum Zug.

Eine Auswahl der Förderprojekte verdeutlicht die Vielfalt der Stiftungszwecke.

Der Verein Freunde des Hoesch-Museums in Dortmund bekommt bis zu 250.000 Euro für den Umzug eines Stahlbungalows von 1965/66 aus der Hoesch-Siedlung Kleinholthausen auf das Museumsgelände an der früheren Westfalenhütte. Die Neueinrichtung der Dauerausstellung im Gebereimuseum Enger wird von der NRW-Stiftung mit bis zu 180.000 Euro gefördert. Maßnahmen zum barrierefreien Umbau im Nachbarschaftszentrum Gut Branderhof in Aachen sind der NRW-Stiftung bis zu 68.000 Euro wert.
Am Oberen Almetal bei Büren im Kreis Paderborn setzt die Stiftung das Renaturierungsprojekt des Lippe-Nebenflusses fort. Für den Flächenerwerb und Naturschutzmaßnahmen in der Flussaue werden bis zu 250.000 Euro bereitgestellt. Außerdem bekommen die Träger des Bildungshauses Modexen in Brakel bis zu 46.500 Euro für einen Bildungsparcours im Außenbereich. Naturerlebnis und Naturpädagogik werden hier von Partnern aus Naturschutz, Landwirtschaft und Jagd in einer beispielhaften Zusammenarbeit vermittelt.

Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung konnte seit ihrer Gründung 1986 rund 3.500 Natur- und Kulturprojekte mit insgesamt etwa 296 Millionen Euro fördern. Das Geld dafür erhält sie vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden.