Um Besucherinnen und Besuchern die Dimensionen des ehemaligen Damenstifts Herford näherzubringen, entsteht aktuell eine neue archäologische Stätte am Herforder Münster. Für die didaktische Vermittlung des Projekts „Archäologisches Fenster am Münster“ erhält der Verein für Herforder Geschichte e. V. von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung eine Förderung in Höhe von bis zu 300.000 Euro. Bei einem Besuch in Herford überreichte Dr. Ute Röder aus dem Stiftungsvorstand am 20. Juni 2025 die Förderurkunde an den Vereinsvorsitzenden Johannes Beer.
Anlässlich des 1200-jährigen Bestehens der Stadt Herford im Jahr 1989 wurden in den Jahren 1988-1990 umfangreiche Grabungen durchgeführt, die Aufschlüsse über die Geschichte des ehemaligen Frauenklosters und Damenstifts hervorbrachten. Der Verein für Herforder Geschichte möchte die Funde und die Dimensionen des früheren Gebäudekomplexes für jedermann sicht- und erlebbar machen. Um eine Aufsicht auf die Grabungen zu ermöglichen, entstehen unter dem Titel „Archäologische Fenster“ direkt über den Mauerresten zwei Ausstellungsgebäude. Künftig werden hier archäologische Fundstücke ausgestellt und Informationen zu den Ausgrabungen, der baulichen Stadtgeschichte und zum damaligen Stiftsleben zugänglich gemacht. „Als erstes Kloster auf westfälischem Boden zählt das ehemalige Stift Herford zu den bedeutendsten Klöstern in Nordrhein-Westfalen – ein Erbe, das es zu bewahren und sichtbar zu machen gilt“, begründete Dr. Ute Röder die Förderentscheidung der Stiftung. „Beeindruckend und gleichzeitig herausfordernd ist für mich auch die ungewöhnliche Kombination der frei zugänglichen Schutzbauten mit der Vermittlung der Hintergrundinformation zu den Ausgrabungen.“
Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung konnte seit ihrer Gründung 1986 mehr als 3.800 Natur- und Kulturprojekte mit insgesamt über 325 Millionen Euro fördern. Das Geld dafür erhält sie vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden. Mehr Informationen auf www.nrw-stiftung.de und im Podcast „Förderbande“.