Bis zu 15.000 Euro für Kutsche der Familie von Droste zu Hülshoff

NRW-Stiftung hilft bei Restaurierung der Kutsche im Rüschhaus

Vor der historischen Kutsche überreichte Stefan Ast, Geschäftsführer der NRW-Stiftung, die Förderurkunde an Dr. Jörg Albrecht (rechts), Geschäftsführer der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung und Künstlerischer Leiter des Center for Literature.

In der Tenne von Haus Rüschhaus steht ein besonderes Stück Zeitgeschichte: eine Kutsche der Familie von Droste zu Hülshoff. Einige Schäden und der Zahn der Zeit machen eine Restaurierung dringend erforderlich. Die NRW-Stiftung stellt hierfür bis zu 15.000 Euro zur Verfügung. Bei einem Besuch im Rüschhaus überreichte Stefan Ast, Geschäftsführer der NRW-Stiftung, am 7. März 2025 die Förderurkunde an Dr. Jörg Albrecht, Geschäftsführer der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung und Künstlerischer Leiter des Center for Literature. Neben der NRW-Stiftung, beteiligt sich auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe mit der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen finanziell an der Restaurierung der Kutsche.

Die Kutsche aus der Zeit um 1848 ist nahezu vollständig und unverändert erhalten. Jedoch müssen Schäden am Holzrahmen sowie Korrosion an den Metallteilen behoben werden. Besonders bemerkenswert sind die Polsterbezüge im Inneren: Die lichtgeschützte Lagerung hat dazu beigetragen, dass der blaue Farbstoff in nahezu einwandfreiem Zustand erhalten ist. „Seit 2012 gehört das Rüschhaus der NRW-Stiftung. Die Pflege und der Erhalt des kostbaren Inventars sind uns sehr wichtig“, erklärte Stefan Ast. „Die Kutsche ist in ihrem authentischen Erhaltungszustand ein seltenes Zeugnis für Mobilität und Reisen in der Mitte des 19. Jahrhunderts. In Kutschen wie dieser war auch Annette von Droste-Hülshoff unterwegs.“ Bei den vorbereitenden Untersuchungen für die Restaurierung fand man unter einem Sitzpolster im Inneren ein Zeitungspapier aus dem Jahr 1848 – ein Anhaltspunkt für die Datierung.

„Die Kutsche der Familie Droste-Hülshoff ist ein Stück Zeitgeschichte“, ergänzte Dr. Jörg Albrecht. „Das Familienwappen auf den Türen und die Ausstattung mit dem indigo-farbenen Stoff der Polster sind ein Zeugnis des Alltags einer westfälischen Adelsfamilie im Spätbiedermeier. Mit der Förderung der NRW-Stiftung können wir die Kutsche umfassend restaurieren. Sie wird anschließend Teil der neuen Dauer-Ausstellung im Rüschhaus, die im Frühjahr 2026 eröffnet.“

Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung konnte seit ihrer Gründung 1986 mehr als 3.800 Natur- und Kulturprojekte mit insgesamt über 325 Millionen Euro fördern. Das Geld dafür erhält sie vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden. Mehr Informationen auf www.nrw-stiftung.de und im Podcast „Förderbande“.