Hoesch-Stahlhaus zieht per Schwertransport um

NRW-Stiftung fördert Umzug mit 250.000 Euro

Seit 2005 erinnert das Hoesch-Museum an die 1871 gegründete und kurz vor der Jahrtausendwende wieder stillgelegte Dortmunder Westfalenhütte. Man lernt hier die historische Entwicklung der Stahlerzeugung kennen, aber auch den komplexen Firmenkosmos der Hoesch AG. Nach langen Bemühungen kann das Museum nun ein Exponat präsentieren, das 141 Quadratmeter Ausstellungsfläche gleich mitgebracht hat: Es ist eins von rund zweihundert Fertighäusern, die Hoesch in den 1960er Jahren produzierte, selbstverständlich aus Stahl, oder um genauer zu sein, aus verzinkten, kunststoffbeschichteten Stahlblechen, zweischalig, dazwischen mit Styropor gedämmt. Die NRW-Stiftung unterstütz die „Freunde des Hoesch-Museums“ dabei, den Bungalow des Typs L 141aus der sogenannten Hoesch- Siedlung in Dortmund-Kleinholthausen auf das Gelände der Westfalenhütte zu versetzen – in zwei Portionen à 13 und à 16 Tonnen. Der Umzug fand jetzt in der Nacht zum 30. November statt.

Die Planungen für den Umzug, die sogenannte "Translozierung", liefen gut fünf Jahre lang, die Vorbereitungen für den Transport begannen schon vor ein paar Wochen. „Als Museum sammeln wir Produkte der Firma Hoesch – der Bungalow fällt ganz eindeutig ins Sammlungsprofil, wo wir ja auch andere Großobjekte haben“, betont Museumsleiterin Isolde Parussel. Allerdings ist das Haus ein besonderes Exponat: „Es ist nicht nur inhaltlich spannend, sondern auch sammlungswürdig und denkmalwürdig.“ Und es ist auch begehbar. Damit stehen dem Museum künftig weitere Flächen für Ausstellungen, pädagogische Arbeit und Veranstaltungen zur Verfügung. Im Bungalow wird zudem an die Familie Hoff erinnert – sie hatte den Bungalow über Jahrzehnte nahezu im Originalzustand erhalten und dem Verein das Gebäude als Schenkung überlassen.  An seinem neuen Standort wird das Haus jetzt restauriert und für die Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Die Neu-Eröffnung ist für Ende 2023 geplant.

Fotos: Judith Büthe

Der WDR hat den Umzug im Film festhegalten und in der Lokalzeit Dortmund berichtet. Der Film ist bis 30.11.2023 abrufbar:

WDR-Lokalzeit Dortmund - Film Umzug Stahlbungalow