Von Kähnen, Kränen und Kanälen

Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg

Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg ist nicht nur wegen seiner Lage unmittelbar am größten Binnenhafen Europas oder wegen seiner einzigartigen Architektur ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt. „Landratten“ und „Süßwassermatrosen“ aller Altersgruppen können vor und hinter der prachtvollen Fassade des restaurierten Jugendstilgebäudes der früheren Ruhrorter Badeanstalt auf große Entdeckungsreise in die Geschichte der Binnenschifffahrt gehen. Wertvolle historische Schiffsmodelle, Gegenstände und Fotos aus dem Alltag am Fluss sind ebenso zu sehen wie das Werkzeug der Segelmacher oder das Modell einer typischen Werft für Flussschiffe. Für Kinder ist die Ausstellung ein idealer Ort, um die Phantasie schweifen zu lassen, bevor es mit der ganzen Familie vielleicht auf Hafenrundfahrt geht.

Für immer vor Anker

Das Gebäude der ehemaligen Ruhrorter Badeanstalt wurde während der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher-Park restauriert und als Museum hergerichtet. 1998 öffnete das Museum für Binnenschifffahrt in dem Jugendstil-Gebäude seine Pforten. Gleich mehrere Schiffe sind hier für immer vor Anker gegangen. Neben dem historischen Lastensegler „Tjalk“, der unter vollen Segeln im ehemaligen Herrenbad liegt, ist die „Bibo 2“ ein weiteres Schmuckstück der Ausstellung. Das wahrscheinlich älteste Bilge-Entölschiff der Welt, das seit den 50er Jahren verschmutztes Wasser anderer Binnenschiffe einsammelte, hat im Innenhof des Museums festgemacht. Etwa zehn Fußminuten vom Museum entfernt liegt mit der „Oscar Huber“ der letzte erhaltene Radschleppdampfer auf dem Rhein vor Anker.

Foto: Thomas Willemsen
Foto: Thomas Willemsen
Foto: Thomas Willemsen
Foto: Matthias Blind

Darüber hinaus bietet die Ausstellung im Herrenbad eine geschichtliche Übersicht von prähistorischen Wasserfahrzeugen über Segelschiffe und Dampfmaschinen bis zu modernen Schubschiffen. Im Untergeschoss ist der Laderaum eines alten Schiffes nachgebaut, Waren und Werkzeuge erzählen vom Handel auf dem Wasser im Wandel der Zeiten. Auf dem Grund des ehemaligen Schwimmbassins tauchen die Besucher trockenen Fußes ein in die Unterwasserwelt des Hafenbeckens mit Fischen, allerhand „Fundsachen“ und einem Taucher.

Schwerpunkt im ehemaligen Damenbad ist der Alltag im Leben der Binnenschiffer, der in dem hölzernen Nachbau eines Binnenschiffes lebendig wird: mit der räumlichen Enge und der damit verbundenen Vermischung von Privatleben, Arbeit und Freizeit. Auch die Schifferkinder, das Schiffer- und Hafenarbeiterleben in Ruhrort und die Entwicklung der Duisburger und Ruhrorter Häfen im 19. und 20. Jahrhundert kommen als Themen nicht zu kurz. Zu den Attraktionen gehört ein Blick aus dem original nachgebauten Steuerstand, der von der Empore im ehemaligen Damenbad in den Raum hineinragt. Mit Hilfe einer Großfilmprojektion verwandelt sich die gegenüberliegende Wand in eine riesige Flusslandschaft und lässt die Besucher eine Binnenschifffahrt aus der Perspektive des Schiffsführers erleben.

Unser Engagement
Das 1974 gegründete Museum der Deutschen Binnenschifffahrt liegt im Duisburger Stadtteil Ruhrort, der Keimzelle der Duisburg-Ruhrorter Häfen, die den größten europäischen Binnenhafenkomplex bilden. Die NRW-Stiftung hat sich maßgeblich an der Einrichtung des Museums beteiligt. Vor Kurzem wurde noch die Restaurierung eines historischen Hafen-Dampfkrans gefördert.


Standort

Museum der Deutschen Binnenschifffahrt
Apostelstraße 84
47119 Duisburg
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