Sechsbeiner am Werk

Ausstellung IndustrieInsekten der LWL-Industriemuseen

Insekten sind unverzichtbar für ein funktionierendes Ökosystem. Doch ihr Bestand geht seit Jahren drastisch zurück. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, für das Thema Insekten zu begeistern und Lösungsansätze aufzuzeigen, hat das LWL-Industriemuseum Henrichshütte des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe die Wanderausstellung „IndustrieInsekten“ konzipiert.

Ein naheliegendes Thema – denn seit der Stilllegung der darauf befindlichen Betriebe sind zahlreiche ehemalige Industriegelände in Nordrhein-Westfalen Refugien für wildlebende Tier- und Pflanzenarten, insbesondere für Insekten. Im Mittelpunkt der der Ausstellung stehen 100 großformatige Fotografien von Insekten, aufgenommen auf acht Industriebrachen, die heute zusammen das Westfälische Landesmuseums für Industriekultur bilden. Es sind die Henrichshütte in Hattingen, die Glashütte Gernheim in Petershagen, das TextilWerk in Bocholt, das Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop, die Zeche Hannover in Bochum, die Zeche Nachtigall in Witten, die Zeche Zollern in Dortmund sowie die Ziegelei Lage.

Spinnen, Käfer, Libellen und Wanzen – hier eine Baumwanze – bevölkern das Gelände des heutigen LWL-Museums Textilwerk.

Freuen sich über ein gelungenes Ausstellungskonzept und die Übergabe der Förderurkunde: (v. l.) Jan Köplin (LWL- Industriemuseum), Museumleiter Robert Laube, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Peter Breuker (Vorsitzender Förderverein Industriemuseum Henrichshütte e. V.), Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann (Vorstand NRW-Stiftung), Karl Nießen (Förderverein Industriemuseum Henrichshütte e. V.).

Selbst in den Stillgewässern auf alten Industriebrachen entwickeln sich Libellen wie die prächtige Blaugrüne Mosaikjungfer. Im Bild ihre Larvenhülle vor dem LWL-Museum Textilwerk in Bocholt.

Der Feldmaikäfer hat auf dem Gelände des LWL-Museums Zeche Hannover einen passenden Lebensraum gefunden.

Mit den Fotos möchte der LWL für Insekten begeistern und ein Augenmerk auf ihre bedeutenden Fähigkeiten richten. Die Aufnahmen zeigen auch weniger bekannte Arten wie den Moschusbockkäfer oder die Ödlandschrecke. Zusätzlich sind detailgetreue Insektenmodelle, Exponate zur Veranschaulichung des Verhältnisses des Menschen zu den Insekten oder insektenbezogene Kunst zu sehen. Die Ausstellungen spielen sich an den einzelnen Standorten nicht nur drinnen ab – sondern sie sind mit dem jeweiligen Außengelände gekoppelt. Dort gibt es im Vorfeld ein Biotop- und Biodiversitäts-Monitoring. Die Ergebnisse finden Eingang in eine App. Sie leitet Besucherinnen und Besucher über die Gelände. So können sie die Natur dort erfahren und mit etwas Glück auch einige der vorgestellten Insekten in ihrem Lebensraum entdecken. Da viele von ihnen allerdings nicht immer mit bloßem Auge zu erkennen sind, bietet die App mit ihren Fotos und Infos die ideale Ergänzung.

Die Ausstellung IndustrieInsekten ist noch bis zum 15. Oktober 2023 im LWL-Museum Henrichshütte zu sehen [zum Termin]. Nach derzeitiger Planung wird sie 2024 von März bis Oktober im Textilwerk Bocholt und in den beiden Folgejahren jeweils vom Frühling bis in den Herbst zunächst in der Zeche Hannover in Bochum und in der Zeche Zollern in Dortmund zu sehen sein.

Stand der Angaben: Mai 2023

Unser Engagement

Die NRW-Stiftung stellte dem Förderverein Industriemuseum Henrichshütte e.V. für die Einrichtung der Ausstellung „IndustrieInsekten“ eine Förderung zur Verfügung.


Henrichshütte Hattingen

Ausstellung „Industrie-Insekten“
Werksstraße 31-33
45527 Hattingen
Zur Webseite (extern)
Bei Google Maps anzeigen (extern)