Erzählungen vom Pferdchen

Heimathaus zum Weißen Pferdchen in Lindlar-Hohkeppel

„Dies Haus stehet in Gottes Hand. Im weissen Pfert ist es genandt. Anno 1612.“ So lautet die Inschrift an einem der ältesten Gebäude im Oberbergischen Kreis. Die ergänzende Jahreszahl 1688 weist auf spätere bauliche Erweiterungen hin. Heute gehört das „Pferdchen“ der Gemeinde Lindlar, die es 2014 dem Heimatverein Hohkeppel vermietete. Der sorgte für Sanierung und neue Nutzung der alten Raststation für Fuhrleute, die jetzt als Dorfgemeinschaftshaus dient und bis 2022 auch Pilgerherberge werden soll.

Zum Klönen und Kladdern

Eine Besonderheit des Pferdchens ist die bergische „Klön- und Kladdertür“: Ihr oberer Teil lässt sich so öffnen, dass man wie durch ein Fenster mit den draußen Stehenden sprechen kann. Und die kamen oft von weit her, denn durch Hohkeppel verlief die Heidenstraße, eine alte Fernverbindung zwischen Köln und Kassel. Eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung Hohkeppeler Bürger erforscht sie im Auftrag des Sauerländer Heimatbundes und des Heimatbundes Märkischer Kreis, Kooperationspartner ist dabei die LWL-Altertumskommission für Westfalen.

Im „Pferd“ konnten sich die Fuhrleute stärken, ihre Rösser füttern und sich auf Stroh betten. Der ehemalige Schankraum, Rauchspuren an der Feuerstelle und ein zehn Meter tiefer Brunnenschacht erinnern noch an diese Zeiten. Seit dem 19. Jahrhundert war das Pferdchen für fast zweihundert Jahre Kircheneigentum. Erst als das Erzbistum Köln zur Haushaltssanierung Immobilien veräußerte, wurde die Gemeinde Lindlar Eigentümerin und vermietete das Haus dem Heimatverein. Der schob mit vielen freiwilligen Arbeitsstunden dem baulichen Verfall einen Riegel vor. Da das Pferdchen an einem heute wieder benutzten Pilgerweg liegt, entstehen bis 2022 im oberen Stockwerk Übernachtungsmöglichkeiten. Den Erdgeschoss-Saal kann man für Seminare oder Feste mieten, auch Trauungen sind möglich.

Unser Engagement
Die NRW-Stiftung half dem „Heimatverein Hohkeppel 1954 e.V.“ bei der Restaurierung des „Weißen Pferdchens“ und bei der Einrichtung der benachbarten „Alten Schmiede“ in einem Fachwerkbau des späten 18. Jahrhunderts.


Standort

Weißen Pferdchen Hohkeppel
Weißen Pferdchen 1
51789 Lindlar
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