Sandstein und Getreide
Die Wassermühle Schulze Westerath in Nottuln
Die Wassermühle Schulze Westerath im Stevertal bei Münster war ursprünglich ein Wohngebäude – das „ländliche Steinwerk“ eines wohlhabenden bäuerlichen Schulten vom Ende des 15. Jahrhunderts. Erst hundert Jahre später wurde eine Mühle daraus, die dafür aber bis ins 20. Jahrhundert arbeitete. 1928 stellte man auf Turbinentechnik um, erst 1974 endete der Betrieb. Es folgte ein Niedergang, bei dem Frostschäden in den Mauern schließlich den ganzen Bau in Schieflage brachten. Zum Glück setzte sich ab 2006 ein engagierter Förderkreis dafür ein, die Mühle mithilfe von originalem Baumberger Sandstein zu restaurieren. Seit 2014 ist sie für das Publikum zugänglich. Auch die Mahltechnik funktioniert wieder.
Station der Baumberger Sandsteinroute
„Marmor des Münsterlandes“ – so nennt man den Baumberger Sandstein bisweilen. Der hoch geschätzte Kalksandstein war schon im Mittelalter so beliebt, dass man ihn bis nach Skandinavien exportierte. Die Mühle Westerath mit ihren Sandsteingeschossen über einem Bruchsteinsockel liegt direkt unterhalb der knapp 190 Meter hohen Baumberge, der höchsten Erhebung im Münsterland. Hier im Stevertal bildet die Mühle eine Station der Baumberger Sandsteinroute, deren zentraler Anlaufpunkt das Sandsteinmuseum in Havixbeck ist.
Lange Zeit hatte war Stevertalmühle als Doppelanlage betrieben worden, denn neben der noch existierenden Getreide- gab es früher auch noch eine Ölmühle. Während von letzterer nur noch Fundamentreste übrig sind, lässt sich der Weg des Getreides bis heute nachvollziehen – von den Mahlsteinen über die „Schnecke“ bis hin zum „Windsichter“, wo sich die Spreu vom Korne trennt. Man erlebt bei Führungen ein Gebäude mit viel Atmosphäre. Die empfand auch Filmregisseur Dominik Graf, der im spätmittelalterlichen Wohnraum auf der zweiten Etage 2007 Teile seines Historienstreifens „Das Gelübde“ inszenierte.
Unser Engagement
Die NRW-Stiftung unterstützte den „Förderkreis Wassermühle Schulze Westerath e.V.“ bei der Instandsetzung des Denkmals, das nach umfassender Restaurierung seit 2014 für Besucherinnen und Besucher zugänglich ist.
Standort
Wassermühle Schulze WesterathStevern 37
48301 Nottuln
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