Binnendreher mit Galerie

Die Stadt Isselburg im Kreis Borken verdankt ihren Namen dem Fluss Issel. An seinem Ufer steht im Ortsteil Werth eine Mühle, deren Anfänge sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen lassen – es ist die älteste bekannte Turmwindmühle des Münsterlandes. 1965 wurde sie stillgelegt. Doch ab den 1990er Jahren engagierte sich der Heimatverein Werth für die Restaurierung des Bauwerks. 2009 konnte man die Wiedereröffnung des Werther Wahrzeichens feiern.

Die Flügel in den Wind

Mühlen mit turmartigen, steinernen Mühlenhäusern wurden seit dem späten Mittelalter oft als Teile von Stadtmauern oder Befestigungswerken errichtet. Anfangs richtete man die Mühlenflügel starr auf die Hauptwindrichtung aus, später wurden bewegliche „Kappen“ üblich, um die Flügel in den Wind drehen zu können. Auch die Werther Mühle präsentiert sich heute als sogenannter Galerieholländer, sprich: mit drehbarer Kappe und einem hölzernen Umgang, von dem aus der Müller die Flügel je nach Windstärke mit Tuch bespannen konnte. Die Anlage gehört zum Typus der Binnendreher: Das Drehen der Kappe erfolgt mithilfe einer Vorrichtung im Innern der Mühle. Bei späteren Holländermühlen wird das meist mithilfe eines außen angebrachten Gestänges erledigt, des „Steert“.