Ein Bauernhof wie vor 300 Jahren

Museum und Begegnungsstätte Tuppenhof

Der Tuppenhof ist mehr als nur ein Bauernhof. Mal steht die Geschichte der Wasserversorgung am Niederrhein auf dem Programm, mal ein Vortrag über die Dorfschulen des 18. Jahrhunderts in der Region oder eine Aufführung des Neusser Schlachthof-Theaters – das Jahresprogramm des Tuppenhofs ist umfangreich. 

Die Scheune des über 300 Jahre alten, denkmalgeschützten Bauernhofs bietet dem Museumsförderverein Kaarst viel Raum für Veranstaltungen. Und wenn Besucher an einem sonnigen Sonntag vorbeischauen und ihre Radtour für einen Kaffee oder einen selbst gebrannten Mispelschnaps unterbrechen – die Beeren stammen selbstverständlich vom Tuppenhof –, werden sie von ehrenamtlichen Helfern des Kaarster Museumsvereins freundlich bewirtet.

Innenhof des Tuppenhofs in Kaarst.

Blick in die Museumsräume.

Auch Schusterwerkzeuge sind hier zu betrachten.

Je nach Belieben können Gäste eine fachkundige Führung durch den geschichtsträchtigen Vierkanthof erleben oder sich einfach nur in dem friedlich-stillen Garten ausruhen. Wer auf den Rundgang verzichtet, verpasst jedoch einen spannenden Einblick in die jahrhundertealte Historie dieses Anwesen, das vom Leben und Arbeiten der früheren Bewohner erzählt. Das Torhaus aus dem Jahr 1705, das lehmfarbene und dunkelbraune Fachwerk des Haupthauses, Scheune und Stallungen sind Zeugnisse ihrer Zeit. Sie umrahmen ein beinahe quadratisches Hofviereck, von dem aus Besucher über die Streuobstwiese am Bauerngarten vorbei zur 100 Jahre alten Eibenallee geführt werden. 

Für die sorgfältige und gelungene Restaurierung des Hofs erhielt der Museumsförderverein, der inzwischen sein Zehnjähriges feierte, den 2. Preis beim Wettbewerb um den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2000. Die Jury lobte vor allem, dass „handwerkliche Techniken materialgerecht“ ausgeführt wurden.

Rund 100 Mitglieder zählt der Verein, der den Tuppenhof nach jahrelangen Instandsetzungsarbeiten in Schuss hält, und der für die Zukunft große Pläne hat: Im Pferdestall wird ebenerdig ein Museumsshop eingerichtet, in der ersten Etage eine Bibliothek, in einem Backhaus im Garten soll wie einstens Brot gebacken werden, und auch die alte Remise wird als grünes Klassenzimmer eine neue Funktion bekommen. 

Das Archiv des Tuppenhofs kann künftig Generationen von Historikern beglücken: Bei den Arbeiten am Hof fand man zahlreiche handschriftliche Notariats- und Eheverträge, Pacht- und Telefonabrechnungen, Gerichtsakten und Gedichtkladden. Sie erlauben dem Museumsförderverein eine beinahe lückenlose Aufklärung der Familien- und Hofgeschichte über die Jahrhunderte hinweg.

Unser Engagement
Die NRW-Stiftung unterstützte den Museumsförderverein Kaarst e.V. bei der umfassenden Renovierung des Tuppenhofs. Weitere kleinere Förderungen schlossen sich dem an: die Herrichtung des Backhauses im Jahr 2008, die Ausstellung „Krieg und Frieden - Das Rheinland unter französischer Herrschaft 1794-1814“, ein Zuschuss zur Publikation „Die Leute vom Tuppenhof - 35 Erkundungen zur bäuerlichen Sozialgeschichte“ sowie ein Zuschuss zur Erstellung eines Bestandskataloges „Archiv Tuppenhof“.


Standort

Tuppenhof
Rottes 27
41564 Kaarst
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