Erlebnisse unterm Sternenzelt
Internationaler Sternen-Park Nationalpark Eifel

Ein Nationalpark ist eigentlich eine höchst irdische Einrichtung – er soll auf großer Fläche Fauna und Flora soweit wie möglich der Regie von Mutter Erde überlassen. Doch ist unser Heimatplanet zugleich Teil des Universums, dessen Sterne über uns funkeln – falls dieses Funkeln denn noch einigermaßen klar wahrnehmbar ist, was sich im Zeitalter von Neonreklamen, Scheinwerfern und den Lichtglocken ganzer Städte längst nicht mehr von selbst versteht. Hier nun kommt der Nationalpark Eifel ins Spiel, der zu den wenigen Orten Deutschlands gehört, wo die Sterne nachts noch fast so glänzen, als gäbe es keine moderne Lichtverschmutzung. Genau aus diesem Grund wurde ihm von der „International Dark Sky Association“ 2014 der vorläufige, 2019 der endgültig bestätigte Titel „Internationaler Sternenpark“ verliehen. Dieser Erfolg ist ein zentraler Baustein für das Projekt „Unterm Sternenzelt – Eifel bei Nacht“ des Naturparks Nordeifel, das den ersten Preis im Landesförderwettbewerb „Naturpark.2021.NRW“ des NRW-Umweltministeriums errungen hat.
Kostbare natürliche Dunkelheit
Vorweg: Der Nationalpark Eifel liegt inmitten des viel größeren Naturparks Nordeifel. Beides ist also nicht identisch. In einem Nationalpark hat die Natur absoluten Vorrang, in Naturparks unterliegt sie zwar besonderer Beachtung, genießt aber, abgesehen von einzelnen Naturschutzgebieten, keinen den Nationalparks vergleichbaren Schutz. Das wäre auch unmöglich, da die 105 deutschen Naturparks mehr als ein Viertel der bundesrepublikanischen Staatsfläche einnehmen. Eine große Rolle spielen Naturparks allerdings für touristische Konzepte im Sinne nachhaltiger Erholungserlebnisse. Wie beim Projekt „Unterm Sternenzelt – Eifel bei Nacht“, bei dem der Naturpark Nordeifel mit über vierzig Organisationen und Institutionen aus Bildung, Tourismus, Umweltschutz und Verwaltung kooperiert.
Das Ziel: Die natürliche Dunkelheit der Eifelnächte besser zu bewahren und für die Menschen dadurch erlebbar zu machen. Die Region in und um den Eifeler Dark Sky Park, sprich: den Nationalpark, spielt dabei die Hauptrolle. Fachkundig geleitete Sternenwanderungen bietet hier zum Beispiel die von Harald Bardenhagen geleitete Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ auf Vogelsang IP an. Darüber hinaus gilt es Menschen, Unternehmen und Behörden in der Region für das Thema der kostbaren natürlichen Dunkelheit zu sensibilisieren – umso mehr als die UNESCO das Recht auf einen natürlichen Nachthimmel schon 2007 zu einem prinzipiell zu schützenden Welterbegut erklärt hat. Nicht zuletzt Schulen und sonstige Bildungseinrichtungen können mithelfen das Thema des Lichtschutzes – etwa durch gemäßigte Außenbeleuchtungen – in der Eifelregion besser zu verankern. Damit wird zugleich vielen Tierarten geholfen, die auf Kunstlicht empfindlich reagieren.
Stand der Angaben: Stiftungsmagazin 2/2024 | Text: Ralf. J. Günther
Unser Engagement
Die NRW-Stiftung unterstützte bereits das 2010 begonnene Vorläuferprojekt „Sternenregion Eifel“ des Naturparks Nordeifel e.V., an dem unter anderem der Nationalpark Eifel, die Städte Schleiden und Heimbach, die Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang und die Vogelsang IP gGmbH beteiligt waren. Dieses Projekt wird inzwischen unter dem Titel „Unterm Sternenzelt – Eifel bei Nacht“ fortgesetzt. Für die fachliche Begleitung sorgte von Anfang an die Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“.
Standort
Internationaler Sternen-Park Nationalpark EifelVogelsang 7
53937 Schleiden
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