Humanitarium und Haus Nordrhein

Das Rotkreuz Museum Vogelsang IP

Der internationale Platz Vogelsang (kurz: Vogelsang IP) spiegelt folgenschwere Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die hier vom Dritten Reich errichtete „Ordensburg“ wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als „Camp Vogelsang“ zunächst von britischem und von 1950 bis 2005 von belgischem Militär genutzt. Inzwischen ist aus dem riesigen Gebäudekomplex das Zentrum des Eifelnationalparks und ein Schauplatz vielfältiger Kultur- und Bildungserlebnisse geworden. Zu den unterschiedlichen Projektpartnern der NRW-Stiftung auf Vogelsang IP gehört auch das 2011 eröffnete Museum zur Geschichte des Roten Kreuzes. 2019 wurde es um einen Bereich erweitert, der das Werden und die Tätigkeit der Organisation im Hinblick auf die regionale und lokale Entwicklung im Rheinland erzählt.

Die Ausstellung ist auf zwei der ehemaligen Unterkunftsgebäude verteilt.

Blick in die Ausstellung.

Die Ausstellung ist mit Medienstationen ausgestattet, an denen die Besucherinnen und Besucher die Inhalte vertiefen können.

Foto: rkmvip | DRK KV Euskirchen e.V.

Hilfe für Menschen in Not
Die starke Symbolwirkung des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds an einem Ort einstigen NS-Größenwahns liegt auf der Hand. Allerdings entstand die größte humanitäre Organisation der Welt nicht als Reaktion auf die Kriege und Katastrophen des 20., sondern des 19. Jahrhunderts. Der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant wurde durch das Elend der rund 25.000 Verwundeten von Solferino aufgeschreckt, wo 1859 eine verheerende Schlacht im italienischen Unabhängigkeitskrieg gegen Österreich stattgefunden hatte. Aus Dunants Initiative erwuchs 1863 die Organisation, die neun Jahre später den Namen „Internationales Komitee vom Roten Kreuz“ (IKRK) erhielt. 

Das Schleidener Rotkreuz Museum nutzt für seine Ausstellung zwei der ehemaligen „Kameradschaftshäuser“, die der Architekt Clemens Klotz beim Bau der NS-Ordensburg Vogelsang unterhalb des Hauptbaus auf großen Terrassen positioniert hatte. Bis zum Abzug der Belgier im Jahr 2005 dienten diese Häuser als Soldatenunterkünfte. Eines der Häuser ist das Humanitarium – der Name ist angelehnt an die Idee des humanitären Völkerrechts. Das andere trägt seit 2019 den Namen „Haus Nordrhein“ und weist damit bereits auf den hier gesetzten Ausstellungsschwerpunkt hin – die 150jährige Geschichte des Roten Kreuzes im Rheinland. Wie beim Roten Kreuz insgesamt ist es vor allem eine Geschichte des unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatzes von Menschen für Menschen. Zusammen bilden die beiden Häuser das größte Rotkreuz Museum in der Bundesrepublik, das drittgrößte weltweit.
 

Stand der Angaben: Stiftungsmagazin 2/2024 | Text: Ralf. J. Günther

Unser Engagement

Die NRW-Stiftung stellte dem „DRK Kreisverband Euskirchen e.V.“ für die Herrichtung des Hauses Nordrhein auf dem Gelände von Vogelsang IP Mittel zur Verfügung, vorrangig für inklusive Maßnahmen zur Barrierefreiheit.


Standort

Rotkreuzmuseum vogelsang ip
Vogelsang 41
53937 Schleiden
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