Informationsquelle Römerkanal

Das Römerkanal-Informationszentrum in Rheinbach

Die römische Eifelwasserleitung war ein fast hundert Kilometer langes Wunderwerk, das täglich bis zu zwanzig Millionen Liter Frischwasser in das antike Köln schwemmte, rechnerisch 1.200 Liter pro Einwohner – acht- bis zehnmal mehr als der heutige deutsche Durchschnittsverbrauch. Seit 2019 vermittelt ein multimediales Informationszentrum mehr über die Geschichte der langen Leitung und über den Wanderweg, auf dem sie sich erkunden lässt. Der moderne Ausstellungskubus wurde auf Initiative des „Freundeskreises Römerkanal“ an den Himmeroder Hof in Rheinbach angebaut, der auch ein Glasmuseum und ein Zentrum des Naturparks Rheinland beherbergt.

Wasserleitung aus dem 1. Jahrhundert

Die zwischen 80 und 90 nach Christus errichtete Eifelwasserleitung konnte in nur fünf Jahren entstehen, weil die römischen Bautrupps an mehreren Abschnitten gleichzeitig arbeiteten. Der Archäologe Professor Dr. Klaus Grewe hat dieses Verfahren am Eifelkanal erstmals konkret nachgewiesen. Präzise Vermessungen, die stets ein leichtes Gefälle garantierten, bewerkstelligten die römischen Ingenieure unter anderem mithilfe des „Chorobat“, eines Messbalkens, der im Infozentrum als Nachbau in Originalgröße zu sehen ist.

Rund 1.200 Liter pro Einwohner brachte die Leitung täglich nach Köln.

Das Infozentrum ist multimedial ausgestattet ...

... und barrierefrei gestaltet, zum Beispiel mit Blindenschrift.

Fast zweihundert Jahre blieb der Eifelkanal in Betrieb. Er hätte auch länger funktioniert, doch spätere Epochen interessierten sich weniger für das Wasser als vielmehr für die dicken Kalkablagerungen in der Leitung, den sogenannten Sinter. Durch Polieren konnte man ihm ein marmorähnliches Aussehen verleihen. In vielen mittelalterlichen Kirchen findet man heute noch Säulen und andere Objekte aus „Aquädukt-Marmor“, den das Infozentrum ebenfalls erläutert. Mit diesem Zentrum, das auch Platz für Vorträge und Seminare bietet, haben der „Freundeskreis Römerkanal“ und seine Partner ein lang angestrebtes Ziel erreicht.

Unser Engagement
Die NRW-Stiftung half auf Antrag des „Freundeskreis Römerkanal“ dabei, das Zentrum durch stufenlosen Zugang, beleuchtete Führungskanten, Blindenschrift und leichte Sprache auch für Menschen mit Handicaps attraktiv zu machen.


Standort

Römerkanal-Infozentrum
Himmeroder Wall 6
53359 Rheinbach
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