Erinnerung durch kreative Zukunft

Zum Kulturleben der Stadt Haltern am See gehörte lange die „Filmklappe“ – ein kleines Kino, das 1979 in einem ehemaligen Möbelgeschäft eingerichtet wurde. 2003 endete der Betrieb, danach stand das Gebäude leer. Seit 2017 wird es als Kinder- und Jugendtheater neu genutzt und erinnert mit seinem Namen an eine Schülerin aus Haltern: Lea Drüppel, die 2015 bei der Germanwings-Katastrophe in den französischen Alpen ums Leben kam.

Begeistert für Klavier und Theater

Von dem Flugzeugabsturz, der 150 Menschenleben forderte, war Haltern besonders betroffen: Vierzehn Schülerinnen, zwei Schüler und zwei Lehrerinnen vom Halterner Joseph-König-Gymnasium gehörten zu den Opfern, darunter die musisch begabte Lea Drüppel: Die Fünfzehnjährige hatte sich für Geige, Klavier und Theater begeistert, in Chor- und Musicalprojekten mitgewirkt und eigene Lieder geschrieben.

Die Lufthansa AG, Muttergesellschaft von Germanwings, stellte in einem Hilfsfonds Mittel für soziale und kulturelle Projekte bereit, die an die Absturzopfer erinnern sollten. Das gab den Anstoß für den Verein „Lea-Drüppel-Theater“, den die Eltern des Mädchens 2016 zusammen mit Mitgliedern der Musical AG des Gymnasiums und anderen Unterstützern gründeten. Das Ziel: Junge Menschen sollten Gelegenheit erhalten, ihre Talente für Musik und Theater zu erproben und zu entwickeln – bis hin zu Aufführungen vor Publikum. Die „Filmklappe“ wurde dafür mit Brandschutz, Fluchtwegen, Sanitäreinrichtungen und Barrierefreiheit tauglich gemacht. Hinzu kam die Gestaltung des Theaterraums samt Technik. Am 30. September 2017 feierte das Haus Eröffnung. Es verfügt über 66 Sitzplätze und wird auch als Kleinkunstbühne genutzt. Jugendliche, die sich für die Theaterarbeit interessieren, können einfach per Mail Kontakt aufnehmen.

Unser Engagement
Die NRW-Stiftung unterstützte den Verein „Lea-Drüppel-Theater“ durch Förderung einer Tonschleife für Hörgeschädigte im Theatersaal.