Mahnung der Heimgekehrten

Die Heimkehrer-Dankeskirche in Bochum-Weitmar

Die Initiative zum Bau der Heimkehrer-Dankeskirche in Bochum-Weitmar ging von ehemaligen Insassen sowjetischer Kriegsgefangenenlager aus, vor allem von dem Pfarrvikar August Halbe. In der 1959 von Ruhrbischof Franz Hengsbach geweihten Kirche feierte man von 1960 bis 2009 alljährlich den deutschen Heimkehrer-Danktag. 1986 richtete man in der Krypta ein Museum zum Thema Krieg und Frieden, Gefangenschaft und Heimkehr ein. Seit 2005 gilt die Kirche als Denkmal von nationalem Rang, im Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 diente sie als „spirituelle Kulturtankstelle“. Das Museum wurde 2017 neu gestaltet.

Außen schlicht, innen bunt

Dass die Kirche eher wie ein Zweckbau, ja, fast wie eine Fabrikhalle aussieht, ist kein Zufall. Der Architekt Kurt Hubert Vieth entwarf eine Stahlbetonskelett-Konstruktion mit flachem Satteldach, die bewusst an Lagerbaracken und Produktionshallen erinnert – also an Orte, die das Leben vieler Gefangener des Zweiten Weltkriegs jahrelang geprägt hatte. Auf einen traditionellen Sakralbau deutet nur ein schlanker Dachreiter hin. Allerdings sind da noch die Fenster, die den Passanten bei normalem Tageslicht zwar kaum auffallen mögen, die aber farbig schimmern, wenn der Kirchenraum in der dunklen Jahreszeit von innen beleuchtet wird. Wer eintritt und hinschaut, entdeckt gläserne Bildprogramme wie die „Kriegsstraße“ des Künstlers Wilhelm de Graaff aus dem Jahr 1959 und die „Geheimnisse des Rosenkranzes“, entworfen von Nikolaus Bette 1974.

Erst von innen kommen die bunten Kirchenfenster zur Geltung.

Im Museum sind unter anderem Gegenstände zu sehen, die ehemalige Kriegsgefangene mitbrachten.

Auch sakrale Gegenstände gehören zur Sammlung.

Den Kern der Kryptausstellung bilden Gegenstände, die Gefangene oft mit einfachsten Mitteln gefertigt haben – Löffel, Behälter oder auch Kunstwerke wie ein Christusbild aus Ofenruß, Sonnenblumenöl und Ziegelmehl. Da das Museum im Laufe der Zeit immer mehr von einer Erinnerungsstätte der Betroffenen zu einem Ort der Wissensvermittlung und Mahnung für Jüngere wurde, ist die Ausstellung seit 2017 klarer gegliedert und bietet mehr Hintergrundinformationen.

Unser Engagement
Die NRW-Stiftung unterstützte die Neukonzeption des Museums in der Heimkehrer-Dankeskirche Bochum-Weitmar.


Standort

Heimkehrer-Dankeskirche
Karl-Friedrich-Straße 111
44795 Bochum
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