Badearzt und Autor

Friedrich Wilhelm Weber in Bad Driburg und in Nieheim

1813 wurde in Alhausen bei Bad Driburg ein Mann geboren, der als Arzt und Politiker bereits ein erfolgreiches Leben geführt hatte, bevor er sich 1878 mit 65 Jahren auch als Bestsellerautor etablierte. Webers Hauptwerk „Dreizehnlinden“ erschien bis Mitte des 20. Jahrhunderts in rund einer Million Exemplaren. 1953 richtete die Friedrich-Wilhelm-Weber Gesellschaft im Geburtshaus des Dichters ein Museum ein. 1973 übernahm die Stadt Bad Driburg das Gebäude, und das Museum konnte erweitert werden – ebenso wie es auch in den Jahren 2003 bis 2013 mehrfach zu Ausstellungserweiterungen kam. Eine Weber-Gedenkstätte gibt es zudem in Nieheim, wo der Dichter zuletzt lebte und 1894 starb.

Geschichten aus „Dreizehnlinden“

Bei Webers Dichtung „Dreizehnlinden“ handelt es sich um ein gereimtes Epos, das in Tausenden von Versen Konflikte des 9. Jahrhunderts zwischen Franken und Sachsen schildert. Insbesondere die Verdrängung heidnischer Religion durch das Christentum steht dabei im Mittelpunkt. Die Handlung spielt sich teilweise im fiktiven Kloster „Dreizehnlinden“ ab, für das die alte Reichsabtei Corvey an der Weser als Vorbild diente.

Friedrich Wilhelm Weber wurde 1813 in Alhausen geboren und starb 1894 in Nieheim.

In Nieheim ist auch sein Grab zu finden.

Webers letzter Wohnsitz in Nieheim, der heute eine Gedenkstätte für den Schriftsteller ist.

Webers Buch stammt aus einer Zeit, in der „Germanen“ und frühes Mittelalter noch als nationale Themen galten. Heute verschafft es uns Verbindung mit dem Leben des Autors vor allem Einblicke in Kultur, Politik und Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Weber hatte während der 1848er Revolution mehrfach im Driburger demokratischen Verein gesprochen, wandte sich dann aber dem katholischen Zentrum zu. Als Badearzt in Bad Lippspringe spielte er zudem für die Geschichte der Medizin eine Rolle. Als Arzt ließ ihn sein ostwestfälischer Dichterkollege Peter Hille später auch in einer Episode des Romans „Die Hassenburg“ auftreten.

Unser Engagement
Die NRW-Stiftung förderte das Museum der Friedrich-Wilhelm-Weber-Gesellschaft in Bad Driburg-Alhausen sowie die Gedenkstätte im Weberhaus Nieheim. Sie finanzierte zudem den Ankauf handschriftlichen Originalmaterials, das dem Westfälischen Literaturarchiv Münster übergeben wurde.


Standort

Friedrich-Wilhelm-Weber-Museum
Weberplatz 3
33014 Bad Driburg
Zur Webseite (extern)
Bei Google Maps anzeigen (extern)