Die Geburt Nordrhein-Westfalens

Das Fotoarchiv Wolff & Tritschler

Ein Bummel auf der Düsseldorfer Kö, ein Gang zum Aachener Elisenbrunnen, eine Fahrt über die Krefeld-Uerdinger Brücke – alles fotografiert in einem NRW, das mit seiner Rolle als deutsches Bundesland noch keine oder nur wenig Erfahrung hatte. Die Bilder stammen aus dem Archiv der renommierten Fotografen Paul Wolff und Alfred Tritschler. Mehr als 40.000 ihrer Schwarzweiß- und Farbaufnahmen werden mithilfe der NRW-Stiftung digitalisiert und unter dem Titel „Die Geburt Nordrhein-Westfalens“ online frei zugänglich gemacht.

Der 1902 in Köln gebaute, bis in die 1960er Jahre fahrende Raddampfer „Rheingold“ ankert 1950 vor der noch stark von Kriegszerstörungen geprägten Kölner Rheinfront.

Ein Polizist regelt den Verkehr am Kölner Rudolfplatz. Das Bild wurde 1953 von Alfred Tritschler aufgenommen.

Ein Blumenstand der 1950er Jahre auf der Düsseldorfer Schadowstraße, die damals nach schweren Kriegszerstörungen wieder zu ihrer Rolle als wichtiger Einkaufsstraße zurückfand.

Szene am Düsseldorfer Flughafen im Juni 1953.

1952: Am Aachener Elisenbrunnen, der nach schwersten Bombenschäden gerade erst wieder aufgebaut worden war.

Auf dem Domplatz in Münster drängen sich die Menschen auch heute noch auf den Wochenmärkten. Nicht anders vor fast neunzig Jahren: Die Szene stammt aus dem Jahr 1934.

Ein Bauer mit Dreiergespann auf einem Feld im westfälischen Appelhülsen (heute ein Ortsteil von Nottuln, Kreis Coesfeld), aufgenommen bei einer „Westfalenfahrt“ im Jahr 1934.

Betrachten und kommentieren
Paul Wolff (1887–1951) war ein Pionier der Kleinbildkamera, der 1927 mit dem achtzehn Jahre jüngeren Alfred Tritschler ein Bildarchiv gründete, das rasch internationale Bedeutung erlangte. Rund eine halbe Million Negative aus aller Welt haben sich in diesem Archiv bis heute erhalten, darunter mehrere Zehntausend Aufnahmen, die zwischen 1928 und 1963 im rheinisch-westfälischen Raum entstanden. Unter der Geburt Nordrhein-Westfalens, wie sie sich in diesen Bildern spiegelt, ist folglich kein bestimmtes Datum zu verstehen, sondern ein Entstehungsprozess mit langer Vorgeschichte und vielen Facetten. Wolff und Tritschler liefern uns Eindrücke von Alltag und Arbeit, von Orten, Landschaften, Sport, Industrie, Technik und Kunst – in sehr hoher Qualität, wie der Fotografie-Experte Professor Klaus Honnef unterstreicht. Das erklärt auch das Interesse der „Irene und Sigurd Greven-Stiftung“, die nach dem Kölner Verleger Sigurd Greven (gest. 1981) und dessen Frau Irene (gest. 2015) benannt ist. Die Stiftung stellt auf der Webseite „Greven Archiv Digital“ Bilder und Dokumente insbesondere mit Bezug zum Rheinland bereit. Der neue Bereich „Die Geburt von NRW. Industrie, Landschaft, Kultur“ bezieht nun verstärkt auch Westfalen mit ein. User können auf der Webseite Kommentare und Hinweise zu den Aufnahmen hinterlegen.

Stand der Angaben: Oktober 2023 | Text: Ralf J. Günther

Unser Engagement

Außer von der NRW-Stiftung wird das Vorhaben vom „Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen“ gefördert. Die NRW-Stiftung hat Bilddigitalisierungen bereits früher unterstützt, so etwa – in Kooperation mit dem LWL-Medienzentrum – beim Nachlass des Naturschützers Hermann Reichling (1890–1948).


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Köln
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