Pioniere der Leinwand

Das Murnau- und Massolle-Forum in Bielefeld

Jahrhundertelang war Bielefeld ein Produktionszentrum von Leinentuch, früher oft „Leinwand“ genannt. Wer bei diesem Wort spontan an die Welt der Lichtspiele denkt, ist in Bielefeld ebenfalls richtig, wurden hier doch gleich zwei Pioniere des Kinos geboren – der Stummfilmregisseur F.W. Murnau und der Miterfinder des Tonfilms Joseph Massolle. Im Gedenken an sie gründeten drei Kinofreunde 2015 eine Stiftung, die eine große Sammlung von Projektoren, Requisiten und Drehbüchern alter Bielefelder Filmfirmen bewahrt. Daraus erwuchs das 2022 eröffnete MuMa, das „Murnau- und Massolle-Forum“.

Auf ca. 1250 m² erzählt eine Dauerausstellung das Leben und Wirken von Friedrich Wilhelm Murnau und Joseph Massolle.

Foto: Judith Büthe
Foto: Judith Büthe
Foto: Judith Büthe
Foto: Judith Büthe
Foto: Judith Büthe
Foto: Judith Büthe
Foto: Judith Büthe
Foto: Judith Büthe

Werk der Drei mal zwei
Im Dezember 1888 kam in Bielefeld Friedrich Wilhelm Plumpe zur Welt, Sohn einer Tuchfabrikantenfamilie, der unter dem Pseudonym F.W. Murnau Filmgeschichte schreiben sollte. Besonders berühmt wurde sein „Nosferatu“ aus dem Jahr 1922. Murnau ging sogar nach Hollywood, wo er aber 1931 mit nur 42 Jahren bei einem Autounfall starb. Er blieb immer ein Meister des Stummfilms, obwohl er die Anfänge des Tonfilms noch miterlebte, der seine Geburt einem anderen Bielefelder mitverdankte: Der 1889 geborene Joseph Massolle war einer der Väter des „Lichttonverfahrens“, bei dem Schall als Lichtsignal auf Zelluloid gebannt und während der Filmvorführung in Akustik zurückverwandelt wird. Die Methode hatte 1922 in Berlin Premiere. Massolle entwickelte sie mit seinen Kollegen Hans Vogt und Joseph Benedict Engl. Zusammen nannten sie sich „Tri-Ergon“, das Werk der Drei, ein Name, den die Bielefelder Kinoexperten Frank Bell, Holger Schettler und Michael Wiegert-Wegener 2015 für sich adaptierten. Als „Tri-Ergon Filmwerk“ organisierten sie 2020 für das Bielefelder Stadtmuseum eine Ausstellung zur Kinogeschichte, die inzwischen in einer mit Landesmitteln umgebauten Halle als „MuMa-Forum“ ihren festen Standort hat.

Unser Engagement

Die NRW-Stiftung finanzierte anlässlich der Ausstellung im Bielefelder Stadtmuseum ein Begleitbuch, eine DVD sowie Maßnahmen zur Barrierefreiheit. Sie beteiligte sich auch an der Einrichtung des MuMa-Forums und förderte hier ein Stellsystem mit Fotowand zu F.W. Murnau und Joseph Massolle.


Standort

Murnau- und Massolle-Forum in Bielefeld
Walter-Werning Str. 9
33699 Bielefeld
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