Die letzte von fünfen

Die Alte Schmiede Krämer in Kreuztal-Littfeld

Die alte „Bergschmiede“ Krämer im siegerländischen Littfeld wurde 1890 gegründet. Nach vierzig Jahren stellte sie den Betrieb ein, aber ihre Einrichtung samt Esse und Amboss blieb erhalten. Der Heimatverein Littfeld-Burgholdinghausen erwarb die Schmiede 2014, um sie vor dem Verfall zu retten.  Mit der Instandsetzung des großen Blasebalgs begann das flammende Herz der Werkstatt 2018 wieder zu schlagen. Seitdem lässt sich hier die Schmiedekunst bei Workshops und Vorführungen live erleben.

Werkstatt für „Gezähe“

Littfeld, das heute zur Stadt Kreuztal gehört, wurde stark vom Eisen geprägt. Im 17. und 18. Jahrhundert war es wegen des florierenden Erzbergbaus abgesehen von Siegen sogar der bevölkerungsreichst Ort des Siegerlands. Viele im Bergbau benötigte Gerätschaften – Bergleute sagen Gezähe – wurden von örtlichen Handwerksleuten gefertigt. Auch Karl Krämer, der 1890 die Schmiede Krämer gründete, war eine auf die Bergschmiedekunst spezialisierte Person. Mit seiner Familie bewohnte er das „Krämersch Haus“, ein Fachwerkgebäude von 1768, das ebenfalls noch existiert.

Der Heimatverein Littfeld-Burgholdinghausen sanierte die Schmiede vor einigen Jahren.

Nach aufwändigen Arbeiten sieht das Gebäude wieder so aus wie früher.

Während die südliche Giebelseite mit Holz verschalt ist, ist auf der nördlichen Seite das Fachwerk zu sehen.

Krämers Werkstatt war die letzte von ehemals fünf Littfelder Schmieden. Sie überlebte die endgültige Grubenschließung von 1927 aber nur um wenige Jahre. Seitdem diente der eingeschossige Fachwerkbau lediglich als Abstellraum und Garage. Auch die Ausweisung als Denkmal 2006 änderte am drohenden Verfall zunächst noch nichts. Erst als der Heimatverein die Schmiede 2014 erwarb, wurden die Rettungspläne konkret – unterstützt von der Bürgerstiftung Kreuztal, dem Denkmalamt und vielen Spenden. Eine auf die Schmiedekunst spezialisierte Person sorgte für das technische Knowhow. Der tatkräftige Verein wurde für sein Engagement 2014 mit dem Sonderpreis des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein für besondere Leistungen in der Heimatpflege ausgezeichnet.

Unser Engagement
Die NRW-Stiftung half bei der denkmalgerechten Sanierung der Schmiede Krämer. Zugunsten der Barrierefreiheit wurde dabei das Bodenniveau angehoben.


Standort

Alte Schmiede Krämer
Zum Burberg 7
57223 Kreuztal
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