Wasserkraft, die Eisen schafft

Der Ahe-Hammer in Herscheid

Die „Schwarze Ahe“ ist ein 8,3 Kilometer langes Flüsschen im märkischen Sauerland. Schon im 16. Jahrhundert lieferte es die Wasserkraft für ein Hammerwerk, das spezielles Eisen herstellte – Osemund, ein leicht formbares „Zieheisen“ zur Drahtherstellung. Heute beherbergt der Ahe-Hammer historische Technik aus der Zeit von 1884 bis 1941. Im Jahr 2013 übernahm die „Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur“ die Anlage, für die sich zudem der Förderverein „Osemunddenkmal Ahe-Hammer“ einsetzt. Es folgten gründliche Sanierungen, auch am Hammerteich. Die Standsicherheit des Gebäudes wurde ab 2017 wiederhergestellt, die Schmiedetechnik wieder betriebsfähig gemacht.

Geschichte auf Draht

Ursprünglich war der Ahe-Hammer im Besitz der Unternehmerfamilie Brüninghaus. Als Teil der späteren Krupp-Brüninghaus GmbH gehört er daher zu den Keimzellen des heutigen ThyssenKrupp Konzerns – eine Verwandtschaft, die man dem vertieft liegenden Grauwacke-Gebäude mit seinem Fachwerkgiebel nicht unbedingt ansieht. Zwei Hämmer werden darin durch ein Wasserrad angetrieben. Ein weiteres Wasserrad lieferte die Energie zur „Winderzeugung“ für die Schmiedefeuer.

Der Ahe-Hammer in Herscheid gehört zu den Keimzellen des Krupp-Konzerns.

Das Schmiedefeuer wird durch einem vom Wasserrad angetriebenen Blasebalg angefacht.

Im Inneren des Hammerwerks taucht man tief ein ins Schmiedehandwerk vergangener Zeiten.

Bis zu 200 Schläge pro Minute führten die Hammer aus.

Foto: Markus Bollen / Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur

Nach umfassenden Sanierungsarbeiten sieht die Anlage an der Stadtgrenze zwischen Herscheid und Werdohl mittlerweile wieder einer gesicherten Zukunft als Publikumsattraktion entgegen – Schmiedevorführungen, spielerische Aktionen und Maßnahmen zur Barrierefreiheit inklusive. Es ist ein wichtiges Kapitel der heimischen Wirtschaftsgeschichte, das hier konkret veranschaulicht wird. Denn märkische Drahterzeugnisse waren schon vor Jahrhunderten Qualitätsprodukte, denen Städte wie Lüdenscheid, Altena und Iserlohn einen guten Teil ihrer ökonomischen Entwicklung verdanken.

Unser Engagement 
Die NRW-Stiftung stellte der „Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur“ für die Instandsetzung von Gewölbe, Dach und Mauern sowie für die Entwässerung des Ahe-Hammers einen Zuschuss zur Verfügung. Nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 hat die NRW-Stiftung beim Wiederaufbau des Technikdenkmals geholfen.


Standort

Ahe-Hammer
Schwarze Ahe 19
58849 Herscheid
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