Ein Fluss zieht Schleifen

Alme-Renaturierung im Kreis Paderborn

Sie ist einer der kürzeren Flüsse Nordrhein-Westfalens: die Alme. Von der Quelle im Hochsauerland auf dem Gebiet der Stadt Brilon aus bahnt sie sich über gut 59 Kilometer ihren Weg bis zur Lippe, in die sie bei Paderborn-Schloß Neuhaus einmündet. Doch womöglich sollte mal wieder jemand nachmessen. Dank der Renaturierung, an der die NRW-Stiftung maßgeblich beteiligt ist, hat der Fluss nämlich in den vergangenen Jahren ein neues, naturnahes Bett und neue Schleifen bekommen. Und das dürfte die Alme tatsächlich verlängert haben.

Anspruchsvolle Fischarten profitieren

Im Jahr 2022 wurde der erste Abschnitt der Maßnahme abgeschlossen und eingeweiht. Die NRW-Stiftung hatte in den vorangegangenen Jahren immer wieder Flächen erworben, auf denen sich heute die Auen ausbreiten dürfen. Insgesamt sind bislang mehr als 100 Hektar zwischen Büren-Siddinghausen und Paderborn im Stiftungseigentum. In verschiedenen Bauabschnitten schufen Bagger ein neues Flussbett. Das besitzt nicht nur die oben erwähnten Schleifen – sondern ist auch breiter und flacher, so dass das Wasser deutlich langsamer fließt. Auch Baumstämme im Fluss ändern die Strömungsdynamik. Von den Arbeiten profitieren viele Tierarten wie Ringelnattern, Frösche oder auch Insekten wie Libellen und Köcherfliegen. An den Ufern spenden Schwarzerlen Schatten – das schafft Lebensraum für anspruchsvolle Fischarten wie Groppe, Äsche und Bachforelle sowie Bachneunaugen. Zudem nimmt die Aue Niederschläge auf. Die Wiesen sind dann hier überflutet, wodurch der Unterlauf bei Hochwasser nicht mehr so stark anschwillt.

Die neuen Flussschleifen bieten neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Führt der Fluss viel Wasser, werden die Auen überflutet.

Auch im Winter bietet die Alme von oben wie unten ein äußerst reizvolles Bild.

Landwirte aus den umliegenden Dörfern bewirtschaften viele Flächen in der Aue – und das extensiv, also ohne den Einsatz von Mineraldünger. Auch die Beweidung ist geplant. Eine robuste Rinderrasse könnte hier dabei mithelfen, dass Wiesen nicht verbuschen und die Artenvielfalt erhalten bleibt oder noch weiter verbessert wird.

Stand der Angaben: Jahresbericht 2022

Das Projekt „Almetal“ in unserem Förderbande-Podcast

Unser Engagement

Für die Alme-Renaturierung erwarb die NRW-Stiftung mehr als 100 Hektar Flächen. Bei dem Projekt sind die Biologische Station Kreis Paderborn-Senne und die Gemeinschaft für Naturschutz im Bürener Land als Projektpartner mit dabei, ebenso der Kreis Paderborn, der Wasserverband Obere Lippe und die Bezirksregierung Detmold.


Standort (Flächen in Büren)

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