Künstlerhaus und Kunstscheune

Das Pankok Museum in Hünxe

Haus Esselt ist ein ehemaliges Rittergut in Drevenack bei Hünxe am Niederrhein. Es wurde 1958 von dem Künstler Otto Pankok erworben, der hier mit seiner Frau und seiner Tochter seine letzten Lebensjahre verbrachte. Auch nach Pankoks Tod 1966 blieb Esselt bewohnt, doch dient es seit 1968 zudem als gemeinsamer Sitz der Otto Pankok Stiftung und der Otto-Pankok-Gesellschaft. Einige kaum veränderte Räume im Gutshaus, darunter die Künstlerwerkstatt, können heute bei Führungen besichtigt werden. Darüber hinaus gibt es eine als Museum genutzte Scheune, die 2023 nach sechsjähriger Umgestaltung wiedereröffnet wurde.

In der Scheune von Haus Esselt befinden sich die neu gestalteten und um einen Anbau erweiterten Museumsräume.

Die Museumsscheune von Haus Esselt präsentiert sich seit der Wiedereröffnung zeitgemäß: heller und moderner.

Foto: Judith Büthe

Charakteristisch für das Werk Otto Pankoks ist die häufige Verwendung schwarzer Zeichenkohle.

Die Bilderwelten von Otto Pankok faszinieren trotz der meist fehlenden Farbigkeit bis heute.

Foto: Judith Büthe
Foto: Judith Büthe
Foto: Judith Büthe

Gerechte unter den Völkern
Die Scheune verfügt nun über einen Anbau mit mehr barrierefreiem Platz, der zugleich die Ansprüche an Raumklima und Sicherheit für externe Leihgaben erfüllt. Das „Team Pankok“ auf Haus Esselt hat so neuen Spielraum für seine Ausstellungen. Otto Pankok, der 1893 in Saarn bei Mülheim an der Ruhr geboren wurde, trat nach dem 1. Weltkrieg in Düsseldorf der expressionistischen Gruppe „Junges Rheinland“ und später der „Rheinischen Sezession“ bei. Berühmt wurden seine Porträts einer Gemeinschaft von Sinti im Düsseldorfer Heinefeld, deren Vernichtung durch die Nazis ihn tief traf.
Pankok hatte im Dritten Reich Arbeitsverbot und lebte mit seiner Frau, der Journalistin und Verlegerin Hulda, geb. Droste, unter anderem im Eifeldorf Pesch. Weil die beiden dort 1944 zwei Monate lang den verfolgten Maler Mathias Barz und dessen jüdische Frau Brunhilde versteckten, wurden sie von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel 2014 als Gerechte unter den Völkern geehrt. Von 1947 bis 1958 lehrte Pankok an der Düsseldorfer Akademie, wo Günter Grass einer seiner Schüler war. Haus Esselt bewahrt rund 12.000 Werke Pankoks, die er oft nur mit Zeichenkohle schuf, weshalb ihn Grass literarisch als „Kohlewüterich“ karikierte. Auch der Nachlass von Pankoks Frau und 2.000 Bilder seiner 2016 verstorbenen Tochter Eva befinden sich in Esselt.

Stand der Angaben: Oktober 2023

Unser Engagement
Die NRW-Stiftung half der Otto Pankok Stiftung bei der Realisierung der Ausstellung in der erweiterten Museumsscheune. Bereits 1989 wurde der Kauf eines Pankok-Bilds für das Städtische Museum in Kalkar gefördert, 2007 eine DVD über Pankok in der Eifel.


Standort

Pankok Museum Haus Esselt in Hünxe
Otto-Pankok-Weg 4
46569 Hünxe
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